Günstiger durch die Heizsaison
„Das reduziert die Heizkosten ohne auf Komfort verzichten zu müssen.“ Zu den Maßnahmen gehören individuell eingestellte Raumtemperaturen, entlüftete Heizkörper und richtiges Lüften. Ein durchschnittlicher Haushalt in einem Altbau könne so jährlich bis zu 300 Euro einsparen, so Rist. Fachleute sollten außerdem regelmäßig die Heizungsanlagen prüfen – am besten vor der Heizsaison. Bei einer veralteten Heizung geben Energieberater gute Erneuerungsvorschläge. Tipps zum Thema bekommen Hausbesitzer bei “Zukunft Altbau” gebührenfrei unter 08000 12 33 33 oder unter www.zukunftaltbau.de
In vielen deutschen Haushalten wird im Winter nicht richtig geheizt. Und das, obwohl rund zwei Drittel der Energiekosten allein auf die Heizung entfallen. Heizkörper werden ohne Rücksicht auf die einzelne Raumnutzung aufgedreht, Möbel und Gardinen behindern die Wärmezirkulation, gekippte Fenster transportieren die Warmluft umgehend ins Freie. Die vermeidbare Folge: Die Ausgaben für warme Räume sind unnötig hoch.
Bei den Heizkosten zählt jedes Grad. „Eine Absenkung um ein Grad Celsius spart rund sechs Prozent Heizenergie“, rechnet Bauingenieur Gerhard Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg vor. „Reduzieren Hausbewohner die Raumtemperaturen etwa von 24 auf 20 Grad, sinken die Heizkosten um 20 bis 25 Prozent.“ Generell gilt: Die Raumtemperatur sollte immer der Nutzung angepasst werden. Übliche Temperaturen für bewohnte Räume und Kinderzimmer sind 20 Grad, im Bad können es auch 22 Grad sein. Für Schlafzimmer und Nebenräume reichen 16 Grad. Nachts kann die Temperatur in allen Räumen auf 16 Grad abgesenkt werden. Diese Temperatur sollte nicht weiter unterschritten werden, um Kondensation von Luftfeuchtigkeit an kalten Oberflächen und damit Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Wenn die Heizkörper gluckern, ist die Entlüftung der Heizkörper notwendig. Mit einem Entlüfterschlüssel können die Bewohner die Luft entweichen lassen. „Vor dem Entlüften sollte die Heizungspumpe abgeschaltet werden, damit die Flüssigkeit im Heizkreislauf zum Stillstand kommt“, rät Gerhard Freier. Ob Wasser im Heizkreislauf nachgefüllt werden muss, zeigt die Wasserstandsanzeige am Heizkessel. Das ist wichtig, denn nur ein richtiger Betriebsdruck sorgt für die gleichmäßige Wärmeverteilung.
Ein Wärmestau an den Heizkörpern sollte unbedingt vermieden werden. „Möbel und Verkleidungen in der Nähe verhindern, dass sich die Wärme im Raum ausbreitet“, erklärt Freier. „Reichen Vorhänge über die Heizkörper, wird ein Großteil der Wärme sogar direkt wieder über die Fenster nach außen geleitet.“ Ein Abstand von 20 Zentimetern zwischen Heizkörper und Möblierung reicht meist aus.
Auch Lüften mit Köpfchen lohnt sich. Gut ist Stoß- oder Querlüften mit weit geöffneten Fenstern. Die warme und feuchte Raumluft wird rasch gegen kühlere und trockenere Außenluft ausgetauscht, die in Wänden und Decke gespeicherte Wärme bleibt jedoch im Raum. Mehrmals täglich für einige Minuten Stoßlüften reicht aus. Die Thermostatventile sollten rechtzeitig vorher ausgeschaltet werden, so dass die Restwärme der Heizkörper noch genutzt werden kann. Äußerst uneffizient ist das Dauerkippen der Fenster. Der Wärmeverlust ist deutlich höher, zudem vergrößert sich das Schimmelrisiko an der Fensterlaibung. Ist eine Heizungsanlage veraltet, raten Fachleute diese zu erneuern. Das erspart weiteren unnötigen Energieverlust. „Gebäudeenergieberater können hier weiterhelfen“, weiß Claudia Rist von Zukunft Altbau. „Sie beraten umfassend zu allen Fragen der Gebäudetechnik, Dämmung und Finanzierung.“ Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer unabhängig über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden- Württemberg (KEA) in Karlsruhe umgesetzt.
Quelle: Zukunft Altbau