Das grüne Bad
“Lass das Wasser während des Zähneputzens nicht laufen!”, das lernen wir bereits von Kindesbeinen an. Auf den ersten Blick scheint es so, als wäre die Wasserersparnis oberste Priorität, wenn es um Nachhaltigkeit im Bad geht. Schließlich ist Wasser hier elementar: beim Duschen, Baden, Händewaschen und Zähneputzen. Doch schaut man einmal etwas genauer hin, fällt auf: Wasser ist nur ein Teilaspekt – wenn auch ein wichtiger – auf dem Weg hin zum grünen Badezimmer.
Die Energie, die aufgebracht werden muss, um es kuschelig warm im Bad zu machen, während man ein heißes Vollbad nimmt, darf in diesem Zusammenhang selbstverständlich nicht außer Acht
gelassen werden. Und was ist eigentlich mit der freistehenden Badewanne, in der wir nach einem langen Arbeitstag entspannen? Neben der Herstellung einzelner Produkte wie beispielsweise der Wanne, die im Idealfall ressourcenschonend, emissionsarm und energiesparend vonstattengehen sollte, spielt hier auch das Material und dessen Fähigkeit zum Recycling eine große Rolle. Bereits beim Kauf von Waschtisch, WC, Dusche und Co. sollte neben dem Design die sogenannte Umweltbilanz ganz oben auf der Liste stehen. Green Thinking dabei lautet das Credo.
Dieses immer stärker werdende nachhaltige Bewusstsein beeinflusste in den vergangenen Jahren vor allem das Design einzelner Badobjekte und ganzer Raumkonzepte. Jetzt heißt es nämlich vielmehr: zeitlose Bäder, die lange gefallen, viele Jahre halten und in gewisser Hinsicht universell sind, sodass möglichst viele Menschen unterschiedlichen Alters sie nutzen können.
Wasser
Häufig sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken. Ein Bewusstsein für den sparsamen Gebrauch des Wassers im Alltag bildet die Basis. Aber auch mithilfe verschiedener Produkte senkt man den jährlichen Wasserverbrauch deutlich. Klarer Dreh- und Angelpunkt im Bad ist die Armatur. Ob an Waschtisch, Wanne oder Dusche, sie steuert das Wasser an der Entnahmestelle und trägt damit maßgeblich zu Wohl-befinden und Komfort bei. Am gebräuchlichsten ist mittlerweile der sogenannte Einhebelmischer. Durchflussmenge und Temperatur können intuitiv und bequem mit einer Hand eingestellt werden. Dies spart Wasser, da man für die gewünschten Einstellungen nicht lange Ausprobieren oder Nachregulieren muss. Weitere smarte Lösungen der Hersteller wie ein Knopf, der die Wasserzufuhr während des Einseifens unterbricht, Sensoren, die das Wasser erst dann einschalten, wenn die Hände unter dem Hahn sind, oder WC-Spülkästen, die je nach Bedarf mehr oder weniger Wasser austreten lassen, helfen, im Bad effektiv zu sparen.
Wärme
Mit der Heizung im Badezimmer verhält es sich ähnlich wie im restlichen Haus. Die Faustregel lautet: Heizung aus beim Lüften. Niedrige Temperatureinstellungen, wenn der Raum wenig benutzt wird. Die Art der Wassererhitzung dagegen hat einen wesentlichen Einfluss auf den gesamten Energieverbrauch. Grundsätzlich sind Durchlauferhitzer eine gute Alternative. Sie sind sparsam, da sie das Wasser nur dann erwärmen, wenn es benötigt wird. Dabei sollte man darauf achten, dass das Gerät relativ nahe an der Wasserentnahmestelle installiert ist, um Wärmeverluste zu umgehen. Ein elektronischer Durchlauferhitzer ist bis zu 20 Prozent sparsamer als ein hydraulischer. Noch effizienter und umweltschonender ist ein Gasdurchlauferhitzer. Während der Wirkungsgrad eines elektrischen Durchlauferhitzers durch die Erzeugung und den Transport des Stroms weniger als 25 Prozent beträgt, sind es bei einem mit Gas betriebenen mehr als 85 Prozent.
Materialien
Natürliche Materialien wie Holz, Glas, Lehm und Naturstein verbreiten im heimischen Badezimmer nicht nur eine gemütliche, warme Atmosphäre, sie sind darüber hinaus aufgrund ihrer guten Umweltbilanz sehr ökologisch. Bei Wannen, Duschschalen und Waschtischen ist der Werkstoff Stahl-Email anderen Materialien wie beispielsweise Acryl vorzuziehen. Denn dadurch, dass Stahl-Email aus natürlichen Rohstoffen hergestellt ist, lässt sich etwa ein ausgedienter Waschtisch zu hundert Prozent recyceln. Ein weiteres Plus: Spezielle Beschichtungen auf den Oberflächen sorgen dafür, dass die Reinigung leicht und ohne die Verwendung scharfer, aggressiver Reinigungsmittel vonstatten gehen kann.
Design
In puncto Gestaltung und Konzeption steht vor allem eines im Zentrum: Langlebigkeit. Bereits bei der Planung sollte dieser Gedanke berücksichtigt werden. Neben Qualität und Komfort sind auch das Aussehen und die Haptik wichtig. Denn ein neues Bad in der Trendfarbe Rot beispielsweise soll ja auch in zehn Jahren noch gefallen. Produkte mit einem zeitlosen, klaren Design sind daher nachweislich gefragter als diejenigen in ausgefallenen Formen und Farben. Da sich mit der Zeit auch die Bedürfnisse der Menschen ändern, sollte das neue Badezimmer vor allem in seiner Funktionalität flexibel sein. So lässt sich auch die große Nachfrage nach intuitiven Armaturen oder bodenebene Duschen erklären: Sie sehen nicht nur ästhetisch aus, sondern dienen dem Nutzer zuverlässig bis ins hohe Alter.