Zukunft gestalten
Velux und WWF setzen neue Maßstäbe in der Klimaneutralität
In einer Welt, in der der Klimawandel eine immer drängendere Herausforderung darstellt, nehmen Unternehmen eine Schlüsselrolle in den globalen Bemühungen um Nachhaltigkeit ein. Ein bemerkenswertes Beispiel für unternehmerische Initiative im Umweltschutz ist die Zusammenarbeit zwischen der Velux Gruppe und der Naturschutzorganisation WWF. Diese Partnerschaft zeichnet sich durch das ambitionierte Ziel aus, das Äquivalent der die historischen CO2-Emissionen von Velux aus der Atmosphäre zu ziehen, zu binden und durch gezielte Maßnahmen in der Wiederaufforstung und im Waldschutz einen nachhaltigen Einfluss auf das Klima und die Biodiversität zu erzielen.
Jacob Madsen, Vertreter von Velux, betont die entscheidende Rolle des Gebäudesektors im Kampf gegen den Klimawandel und beschreibt, wie das Unternehmen Nachhaltigkeit als festen Bestandteil seiner Entscheidungsprozesse verankert hat. Von der sorgfältigen Auswahl der Lieferanten über energieeffiziente Produktionsprozesse bis hin zur umweltgerechten Entsorgung setzt Velux auf eine Reduktion der CO2-Emissionen, mit dem Ziel, bis 2030 die eigenen Emissionen auf nahezu Null zu reduzieren und die Emissionen aus der Wertschöpfungskette zu halbieren.
Die Kooperation mit dem WWF, die 2020 ins Leben gerufen wurde, spiegelt ein tiefes Engagement für den Umweltschutz wider. Durch die gemeinsamen Projekte zur Wiederherstellung von Wäldern und zum Schutz der Biodiversität will Velux nicht nur Verantwortung für seine historischen Emissionen übernehmen, sondern auch einen dauerhaften Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten. Dieser Text bietet einen detaillierten Einblick in die strategische Ausrichtung der Partnerschaft, die konkreten Maßnahmen und die erzielten Fortschritte sowie die Vision und Botschaft, die Velux und der WWF an andere Unternehmen und die Öffentlichkeit senden möchten.
Können Sie uns erläutern, ob der Entscheidung, den Schritt eines Konzepts zur CO2-Kompensation zu gehen, Maßnahmen vorangingen, die einen oder mehrere der genannten Punkte betrafen, um an dieser Stelle eine Emissionskompensation zu schaffen?
Jacob Madsen: Der Gebäudesektor steht im Kampf gegen den Klimawandel besonders in der Verantwortung. Deswegen arbeitet Velux hart daran, Nachhaltigkeit kontinuierlich zu einem festen Bestandteil unserer Entscheidungsprozesse zu machen – angefangen bei Lieferanten, über Produktion, bis hin zur Entsorgung. Dabei spielt die Reduktion unserer CO2-Emissionen eine zentrale Rolle. Unser Ziel ist es, bis 2030 die Emissionen, die aus unseren eigenen Aktivitäten resultieren, auf nahezu Null zu reduzieren. Emissionen aus unserer Wertschöpfungskette wollen wir bis 2030 halbieren. Um diese Ziele zu erreichen, haben wir im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsambitionen ganz unterschiedliche Maßnahmen angestoßen und umgesetzt. Dabei spielen alle drei von Ihnen angesprochenen Bereiche eine Rolle.
Ergänzend zur Emissionsreduktion in unserem laufenden, alltäglichen Geschäft – also Scope 1, 2 und 3 Emissionen – haben wir uns im Jahr 2020 außerdem das Ziel gesteckt, das Äquivalent unserer historischen Emissionen seit Unternehmensgründung im Jahr 1941 aus der Atmosphäre zu ziehen und möglichst langfristig zu binden. Wir freuen uns, mit dem WWF einen erfahrenen Partner für dieses Vorhaben gefunden zu haben. Bis 2041 wollen wir durch gemeinsame Waldprojekte nicht nur die Biodiversität schützen, sondern auch das Klima. Insgesamt 4,5 Millionen Tonnen CO2 sollen durch verschiedene Landschaftsprojekte gebunden werden. Die verifizierten Emissionsgutschriften für diese 4,5 Millionen Tonnen CO2 nutzen wir aber nicht als Offsets und handeln sie auch nicht. Stattdessen werden sie den Gastländern als Beitrag zu ihren NDCs (Nationally Determined Contribution) zur Verfügung gestellt
Wie fanden Velux und der WWF zueinander? Würden Sie eher von einer gezielten Kontaktaufnahme mit vorheriger Recherche oder einer eher “zufälligen Begegnung” sprechen?
Jacob Madsen: Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt, um zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad beizutragen. Teil unserer Zielstellung war es, auch Verantwortung für unsere historischen Emissionen zu übernehmen und möglichst ihr Äquivalent aus der Atmosphäre zu ziehen und so lange wir möglich zu binden. Dabei war es uns wichtig, so glaubhaft, effizient und nachhaltig wie möglich vorzugehen. Gleichzeitig wollten wir uns gegen Natur- und Biodiversitätsverlust engagieren – eine weitere große Krise unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund haben wir uns an den WWF gewendet. Als eine der weltweit wichtigsten Umweltschutzorganisationen hat der WWF beispiellose Erfahrungen mit Wald- und Waldschutzprojekten. Deswegen wussten wir, dass der WWF ein ausgezeichneter Partner sein würde.
Soweit uns bekannt, hat Veluxsich das Ziel gesetzt, eine vollständige Klimaneutralität bis 2041 zu erreichen. Zusätzlich will Velux im Rahmen der Partnerschaft mit dem WWF Verantwortung für seine historischen Emissionen seit 1941 übernehmen. Welche Fortschritte verzeichnen sie bislang?
Jacob Madsen: Unseren neuen Nachhaltigkeitsbericht für 2023 werden wir im April veröffentlichen. Dann gibt es auch einen aktuellen Überblick zu unseren Fortschritten. Bis dahin erst einmal so viel: Wir sind stolz darauf, erhebliche Fortschritte bei der Verringerung unserer Scope 1 und 2 Emissionen aus unserem operativen Geschäft gemacht zu haben. Und wir verfolgen mehr und mehr strategische Partnerschaften mit Lieferanten, um unsere Scope 3 Emissionen weiterhin zu senken. Wir freuen uns darauf, diesen Weg fortzusetzen und weitere Fortschritte zu machen.
Maja Jakobsen: Velux finanziert Projekte des WWF für den Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern, mit dem Ziel, das Äquivalent seiner historischen CO2-Emissionen aus der Atmosphäre zu ziehen und möglichst langfristig zu binden. Mit den Projekten wird angestrebt, bis zum 100-jährigen Unternehmensjubiläum im Jahr 2041 ein Emissionsreduktionsäquivalent von insgesamt 4,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen zu erreichen. Die auf 20 Jahre angelegte Partnerschaft beinhaltet drei verschiedene Waldschutzprojekte in tropischen Regionen, die besonders wertvoll für den Schutz von Natur und Biodiversität sind und sich positiv auf das Leben der Menschen vor Ort sowie auf Natur und Klima auswirken. Das Portfolio besteht derzeit aus drei Projekten: Das erste Projekt in Uganda wurde 2021 ins Leben gerufen, zwei weitere in Madagascar und Vietnam im Jahr 2023. Die Partnerschaft bemüht sich um den Schutz von insgesamt über 90.000 Hektar Tropenwald und die Wiederherstellung von über 10.000 Hektar natürlichen Baumbestandes in Tropenwäldern.
Die Nachhaltigkeitsziele sind ehrgeizig. Welche technologischen und wissenschaftlichen Fortschritte sind ggf. noch notwendig, um diese Ziele zu erreichen? Sind die derzeit verfügbaren Mittel bereits ausreichend, um diese Ziele zu realisieren?
Jacob Madsen: Der überwiegende Anteil unseres CO2-Fußabdrucks resultiert aus unserer Wertschöpfungskette und den Materialien, die wir verwenden. Wir sprechen hier zum Beispiel von Glas, Aluminium oder Stahl. Die Produktion dieser Materialien ist mitunter sehr energieintensiv – das können wir nur gemeinschaftlich lösen. Aber wir arbeiten eng mit unseren Lieferanten zusammen, um Emissionsquellen besser zu verstehen, zu dokumentieren und zu messen, und darauf basierend Strategien für die Reduktion zu entwickeln.
Darüber hinaus schauen wir uns natürlich auch unsere Produkte genauer an und investieren in Innovationen, zum Beispiel, um den Anteil recycelter Materialien zu erhöhen oder den Materialeinsatz allgemein zu reduzieren.
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Umweltorganisationen ist sicherlich ein entscheidender Beitrag, um den Klimawandel einzudämmen. Welche Art von Unterstützung und Ressourcen bietet der WWF Velux, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen?
Maja Jakobsen: Der WWF ist die größte Naturschutzorganisation der Welt mit beispielloser Erfahrung im Schutz und der Wiederherstellung zerstörter Wälder. Dank der vielen unabhängigen Länderbüros verfügt der WWF über enge Verbindungen zu örtlichen Gemeinden der jeweiligen Regionen sowie die notwendige Expertise. Zudem wird der WWF hinsichtlich seines Naturschutzengagements auch international gehört. Diese Kombination aus lokaler und globaler Expertise ermöglicht es uns zum einen, auf internationaler Ebene politische Anreize für Natur- und Klimaschutz zu setzen und globale Rahmenbedingungen für eine dauerhafte Erhaltung der Wälder zu schaffen. Zum anderen wollen wir sicherstellen, dass die Menschen in einigen der bedeutendsten Waldgebiete der Welt profitieren.
Diese Erfahrungen fließen in alle Bereiche der Partnerschaft und die Waldprojekte ein. Angefangen bei der Identifizierung geeigneter Projektlandschaften, über Projektdesign, Entwicklung und Umsetzung wirkungsvoller Projekte bis hin zu Fortschrittsberichten, also Verfolgung der Fortschritte, Reporting und Messung sowie Verifizierung der Auswirkung auf Menschen, Natur und Klima. Darüber hinaus beraten wir Velux fortlaufend bei seiner politischen und strategischen Arbeit.
Welche konkreten Maßnahmen und Strategien hat Velux bisher ergriffen, um die Umweltauswirkungen in den genannten Sektoren zu reduzieren?
Jacob Madsen: Wie bereits kurz erwähnt, adressieren wir alle drei von Ihnen angesprochenen Bereiche. So versuchen wir zum Beispiel, so weit wie möglich auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen. Darüber hinaus investieren wir auch in die Produktion eigener erneuerbarer Energien, in Form von sogenannten „Power Purchase Agreements“. In den letzten Jahren haben wir hart daran gearbeitet, den Papieranteil in unseren Verpackungen zu erhöhen – heute sind wir bei 98%. In der Logistik setzen wir zudem zunehmend auf die Nutzung emissionsfreier Fahrzeuge. Dies sind natürlich nur ein paar Beispiele unserer Bemühungen. Aber sie zeigen, wie facettenreich das Thema ist. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und Maßstäbe für nachhaltiges Wirtschaften setzen. Das gilt für unsere Aktivitäten beim Klima- und Naturschutz genauso wie für Investitionen in innovative Produkte und Lösungen oder die Schaffung eines gerechten, vielfältigen und inklusiven Arbeitsumfeldes.
Die Partnerschaft zwischen Velux und WWF zielt darauf ab, Verantwortung für historische Emissionen zu übernehmen und das Äquivalent dieser Emissionen aus der Atmosphäre zu ziehen und möglichst langfristig zu speichern. Könnten Sie Beispiele für die konkreten Waldprojekte und Maßnahmen nennen, die in diesem Zusammenhang durchgeführt werden?
Maja Jakobsen: Die auf 20 Jahre angelegte Partnerschaft beinhaltet drei verschiedene Waldschutzprojekte in tropischen Regionen in Uganda, Vietnam, und Madagaskar – drei Regionen, die wir als besonders schützenswert erachten und in denen Projekte klare Vorteile für Klima, Natur und die Menschen vor Ort gleichermaßen bieten.
Am weitesten vorangeschritten ist derzeit das Waldschutzprojekt in Uganda. Das Projekt ist so konzipiert, dass es die Vernetzung zwischen Hauptwäldern und Parks verbessern soll, indem es zentrale Waldreservate in der Bugoma-Kagombe-Landschaft regeneriert. Seit Projektstart wurde mit der Wiederherstellung von mehr als 700 Hektar Naturwald begonnen. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projekts mehrere Maßnahmen initiiert, die alternative Möglichkeiten zur Sicherung des Lebensunterhaltes der Menschen vor Ort bieten sollen. Dazu gehören Bienenzucht, Pilzzucht, und die Umsetzung klimaintelligenter Landwirtschaft, die die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort unterstützt und verbessert. Wir erwarten, dass das Projekt durch diesen gemeinschaftsbasierten Naturschutz eine Million Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zieht und langfristig bindet.
Zwei weitere Projekte wurden 2023 in das Portfolio aufgenommen: Ein Waldschutzprojekt befindet sich in der Manambolo-Tsiribihina Landschaft im Westen Madagaskars. Das Gebiet ist aufgrund seiner biologischen Vielfalt an der Küste und seiner Mangroven als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung eingestuft. Wir erwarten, dass der Schutz und die Wiederherstellung der Mangrovenökosysteme die Situation für die gefährdete Fauna wie den madagassischen Fischadler und den in Madagaskar heiligen Ibis verbessern wird.
Das dritte Waldschutzprojekt befindet sich im Bergkreis Tay Giang im zentralen Annamiten-Gebirge im Zentrum Vietnams. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf dem Schutz und der Wiederherstellung geschädigter Wälder. Darüber hinaus fördert das Projekt die Lebensgrundlagen der Gemeinschaften vor Ort, in dem es sie diversifiziert, profitabler und nachhaltiger macht.
Welche Botschaft möchten Velux und der WWF an andere Unternehmen und die breite Öffentlichkeit in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit vermitteln? Gibt es bereits Zulieferer und (Fach-)Partner, die sich ein Vorbild an dieser Kooperation nehmen?
Jacob Madsen: Wenn wir ganz allgemein über Klimaschutz sprechen, dann ist es für mich aus Unternehmensperspektive vor allem folgendes: Nachhaltigkeit ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit und muss deswegen in allen Geschäftsbereichen und Prozessen mitgedacht werden.
Maja Jakobsen: Nach Angaben der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen gehen jedes Jahr 100.000 Quadratkilometer Naturwald verloren – eine Fläche, die der Größe Islands oder Südkorea entspricht.
Weltweit können durch Waldwiederherstellung etwa 25 Prozent der CO2-Emissionen ausgeglichen werden. Indem wir Wälder schützen und die Zerstörung von Wäldern stoppen, können wir effektiv dazu beitragen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Deswegen hoffen wir, mit dieser innovativen Partnerschaft andere Unternehmen zu inspirieren, dem Beispiel der Velux Gruppe zu folgen. Uns liegt viel daran, mit Unternehmen und Organisationen zusammenzuarbeiten, die besonders viel Einfluss auf die drängendsten Bedrohungen für die Vielfalt des Lebens auf unserem Planten ausüben können. Zusammen wollen wir Lösungen für die Umweltschutz-Herausforderungen wie Abholzung, Überfischung, Wasserknappheit und Klimakrise finden. Aus diesem Grund arbeiten wir auf unterschiedliche Art und Weise konstruktiv mit Unternehmen zusammen – von strategischen Partnerschaften mit gemeinsamen transformatorischen Zielen, über gemeinsame Kampagnen bis hin zur Einbindung von Mitarbeiter:innen und Kund:innen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen im Allgemeinen? Welche Rolle spielen solche Partnerschaften in der näheren Zukunft?
Maja Jakobsen: Die Natur- und Klimakrisen sind eng miteinander verknüpft – nur wenn wir beide Krisen gleichermaßen adressieren, können wir erfolgreich sein. Das betrifft jeden Einzelnen von uns. Um die 1,5-Grad-Grenze einhalten zu können, müssen Regierungen und Unternehmen sich ehrgeizigere Ziele setzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Klar ist, dass Emissionen von Unternehmen, insbesondere in ihren Wertschöpfungsketten, drastisch reduziert werden müssen. Wichtig ist aber auch, dass Unternehmen über ihre Wertschöpfungskette hinaus blicken und in naturbasierte Lösungen investieren: Ambitionierte Partnerschaften zwischen NGOs und Unternehmen sind dringend erforderlich, um diese Herausforderung anzugehen. Die Partnerschaft zwischen Velux und dem WWF ist ein großartiges Beispiel, dem andere Unternehmen folgen sollten. Erfreulicherweise sehen wir bereits ein großes Interesse seitens der Wirtschaft, sich sowohl im Kontext der Natur- als auch der Klimakrise zu engagieren. Wir empfehlen Unternehmen, sich zunächst mit der Science Based Targets Initiative zu beschäftigen.
Jacob Madsen: Unsere Klimaziele können wir nur erreichen, wenn wir die grüne Transformation der Wirtschaft schaffen. Das ist ohne Frage eine große Herausforderung für Unternehmen jeder Größe und aller Branchen. Gerade deswegen sind Austausch und Zusammenarbeit so wichtig – innerhalb der Wirtschaft, aber auch mit der Politik, mit der Zivilgesellschaft und mit Umweltschutzorganisationen wie dem WWF. Nur gemeinsam können wir die schwierigen Aufgaben, vor die uns der Klimawandel stellt, erfolgreich angehen.
Herr Madsen mit diesem Projekt haben Sie sicherlich auch eine Vorbild-Rolle übernommen und inspirieren andere Unternehmungen den eigenen ökologischen Fußabdruck neu zu bewerten Was würden Sie potentiellen Interessenten an einer solchen Zusammenarbeit mit auf den Weg geben, um sie zu motivieren ebenfalls eine Kooperation mit dem WWF einzugehen?
Jacob Madsen: Wir hoffen natürlich sehr, dass wir mit diesem Projekt andere Unternehmen inspirieren können. Für die, die sich schon mit Möglichkeiten zur Emissionsminderung außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette beschäftigen, genauso wie für diejenigen, die noch am Anfang der Planung ihrer Klimaschutzaktivitäten stehen. Auf jeden Fall rate ich allen dazu, externe Expertise einzuholen. Das eröffnet neue Perspektiven auf die eigenen Ziele und Maßnahmen und ermöglicht die Umsetzung von Projekten, die allein in der Form niemals möglich wären. Der WWF ist dafür ein exzellenter, erfahrener und extrem professioneller Partner, das zeigt auch unsere Zusammenarbeit.
Frau Jakobsen, wir haben nun bereits einiges zu Ihrem Projekt und dem gemeinsamen Vorgehen mit Ihrem Partner Velux erfahren. Wie einfach sind Konzepte wie dieses für beliebige Unternehmen zu adaptieren?
Maja Jakobsen: Standards wie die Science Based Targets Initiative machen Transformationsprozesse für viele Unternehmen zugänglich. Unser Blueprint für „High Quality Interventions that work for People, Nature and Climate” zeigt, wie glaubwürdige, naturbasierte Lösungen für den Klimaschutz aussehen. Kurz gesagt: Wir haben einen strategischen Rahmen geschaffen, innerhalb dessen Maßnahmen umgesetzt werden können.
Andererseits muss man auch einräumen, dass man bei dieser Form der Auseinandersetzung mit den eigenen Emissionen sowie Emissionen innerhalb und außerhalb der Wertschöpfungskette mit relativ langen und zum Teil ungewissen Zeiträumen arbeitet. Wenn derartige Projekte nicht sorgfältig geplant und durchgeführt werden, können sie auch ein großes Reputationsrisiko darstellen und mit hohen Kosten verbunden sein. Die Velux Gruppe und der WWF sind bereit, Informationen und Erkenntnisse über unsere Partnerschaft und Waldprojekte zu teilen. Wir wollen Aufmerksamkeit für naturbasierte Lösungen für den Klimaschutz und die daraus resultierenden Vorteile für Menschen und Klima schaffen – und keinen Fokus auf Projekte mit Kohlenstoffgutschriften setzen. Velux ist auch bereit, praktische Tools zu teilen, zum Beispiel die Methodologie für die Berechnung des historischen CO2-Fußabdruckes der gesamten Velux Gruppe.