Ökologisch Dämmen

Mit einer guten Dämmung kann man nicht nur Energie sparen, sondern gleichzeitig auch noch seinen Geldbeutel schonen. Häuser, die heute zum Beispiel mehr als 20 Jahre alt und nicht wärmegedämmt sind, verbrauchen zwei- bis dreimal so viel Energie wie die Häuser des heutigen Standards.

Naturdämmstoffe werden immer beliebter. Sie sind nicht nur umweltbewusste, nachwachsende Rohstoffe, sondern sorgen auch für ein gesundes und angenehmes Raumklima im Haus oder in der Wohnung. Zu den Naturdämmstoffen gehören unter anderem Dämmwolle, Flachs oder auch Hanf. Jedes Material hat dabei seine eigenen Vorteile. Wolle besitzt beispielsweise unter anderem die Eigenschaft, dass sie ein geringes Gewicht hat, feuchtigkeitsregulierend und zudem noch gut schallisolierend ist. Flachs wiederum gehört zu den dämmungsfähigsten Dämmstoffen und zeigt sich unbeeindruckt gegen Schädlingsbefall. Außerdem ist Flachs als Dämmmaterial ebenfalls schallabsorbierend, feuchtigkeitsregulierend und darüber hinaus noch sehr einfach zu verarbeiten. Hanf wird unter anderem auch gerne für Dämmplatten genommen und je nach Bedarf sogar noch mit Flachs vermischt. Ähnlich wie die beiden anderen Naturdämmstoffe, zeichnet sich auch Hanf durch seine wärme- sowie schallabsorbierenden Eigenschaften aus und kann ohne Probleme verlegt werden. Diese Naturstoffe werden hauptsächlich in der Außendämmung verwendet.

Print wirkt – auch beim Dämmen
Eine weitere besondere Art der Dämmung ist die Zellulosedämmung oder auch Einblasdämmung, quasi die Dämmung durch Zeitungspapier. Bei der Zellulosedämmung werden, ganz einfach gesagt, lauter kleine Papierflocken als Dämmung verwendet und passgenau mithilfe einer Maschine zwischen die Hohlräume geblasen. Dadurch werden Lücken vermieden und somit Wärmeverluste verhindert. Zellulose als Wärmedämmstoff ist sehr gut geeignet, denn die Wärme-, sowie die Schalldämmung ist besonders gut und das Material lässt sich zudem leicht verarbeiten. Außerdem ist es biologisch abbaubar.

Aber auch die künstlichen Dämmstoffe wie zum Beispiel Steinwolle eignen sich bestens, um das Haus vor Wärmeverlusten zu schützen. Ob man sich für eine biologische oder eine künstliche Dämmung entscheidet, hängt immer von den persönlichen Bedürfnissen ab. Auf jeden Fall dämmen beide gut und das ist die Hauptsache, denn bei den immer weiter steigenden Energiekosten, kann ein gut gedämmtes Haus nur von Vorteil sein.

Fenster so gut wie Wände
Fenster spielen bei der Dämmung eine wichtige Rolle. In früheren Zeiten waren Fenster oftmals die energetische Schwachstelle eines Hauses. Deswegen wurden Fenster früher auch relativ klein gebaut. In heutigen Häusern hat ein Fenster nur noch den sogenannten U-Wert von 0,9 Prozent, was im Gegensatz zu anderen Bauteilen kaum einen Unterschied macht, beispielsweise im direkten Vergleich zur Wand. Neue Fenster sind aus Doppelglas mit Scheiben, die in einem annähernden Vakuum hergestellt werden. Dies macht einen Luftaustausch zwischen innen und außen beinahe unmöglich.

Von außen nach innen
Wenn ein Haus von außen gedämmt werden soll, kommen in der Regel Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein System, bei dem mehrere Schichten, genauer gesagt drei davon, miteinander verbunden werden. Die erste Schicht ist die Wärmedämmschicht, welche direkt auf dem Untergrund befestigt wird, beispielsweise durch einfaches aufkleben. Danach folgt die so genannte Armierungsschicht, die zum Schluss dann verputzt wird. Die Fassade des Hauses kann man danach je nach Belieben gestalten und auch Farbakzente sind kein Problem. Ratsam ist es allerdings, das Zubehör für die Wärmedämm- Verbundsysteme nur von einem Lieferanten zu beziehen, denn so kann man sich auch sicher sein, dass sich die Materialien untereinander „vertragen“ und ein optimaler Wärmeschutz vorhanden ist. Allerdings hat eine Wärmedämmung noch mehr Vorteile zu bieten, als nur die Energiekosten zu senken und ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Ein netter Nebeneffekt ist zum Beispiel auch der Wertzuwachs der Immobilie, denn Risse im Putz oder Nässe im Mauerwerk sind Vergangenheit. Hinzu kommt noch, dass kein Innenraum verwendet wird, denn das Wärmedämmverbundsystem wird an der Außenwand angebracht und nicht wie bei der Innendämmung innerhalb des Wohnraums.

Wer schon eine Außendämmung hat oder gerade dabei ist, sein Haus nachträglich mit einer Fassadendämmung zu versehen, der ist klar im Vorteil. Denn durch eine ordentliche Wärmedämmung kann eine Menge Energie und somit auch Geld gespart werden. Nicht alle Häuser lassen sich nachträglich von außen mit einer Dämmung versehen werden. Eine denkmalgeschützte Fassade zum Beispiel darf im Nachhinein nicht mehr bearbeitet werden, dies ist aber zum Glück nicht so häufig der Fall.

Innendämmung genauso wichtig
Eine Außendämmung ist zwar in den meisten Fällen die bessere Art zu dämmen, jedoch ist dies nicht immer realisierbar. Ist das Geld zum Beispiel etwas knapp oder ein Altbau darf aus denkmalgeschützten Gründen an der Fassade nicht verändert werden, eignet sich eine Innendämmung.

Eine Innendämmung hat sowohl Vor-, als auch ihre Nachteile. Neben den relativ geringen Kosten und der einfachen Anbringung kommt hinzu, dass sich die Räume wesentlich schneller aufwärmen. Allerdings geht bei einer Innendämmung in der Regel immer ein Stück Raumgröße verloren, da die Dämmung im Innenraum angebracht ist und je nach Dämmmaterial ein paar Zentimeter betragen kann. Bei dieser Methode wird zudem eine sogenannte „Dampfsperre“ verbaut. Sie verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmschicht und somit das Entstehen von Schimmelpilz und die Durchfeuchtung der Dachkonstruktion und stellt die Luft- und Winddichtheit des Bauwerks sicher. So spart man nachhaltig Heizkosten.

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