greenhome des Monats 03_11
Viel Raum bei sehr kompakten Abmessungen – dieses Niedrigenergiehaus in Massivholzbauweise vereint vermeintliche Gegensätze zu einem harmonischen Ganzen. Das Büro team51.5° architekten aus Wuppertal erfüllte damit zwei zentrale Vorgaben: ein relativ knapper Baugrund in einer Baulücke und ein barrierefreies Wohnkonzept. Entstanden ist ein Bungalow, der die sehr begrenzte Grundfläche bestmöglich ausnutzt. Im Inneren sind alle Bereiche rings um einen zentralen Wohnkern angeordnet. Wohnraum, Diele und Kaminzimmer bilden eine Einheit, weitere Zonen grenzen daran an. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede: Nach innen gewandte Funktionsräume kontrastieren mit Zonen, die zum Garten hin großzügig verglast sind. Viel zusätzliches Tageslicht versprechen die Oberlichter im Bad und im zentralen Wohnbereich. Zur Warmwasserbereitung nutzt die Haustechnik intensiv die Kraft der Sonne. Dafür ist eine 7 m2 große Solaranlage auf dem Flachdach installiert. Auch Regenwasser wird gesammelt. Das ziegelgedeckte Satteldach des Vorderhauses fängt das kostbare Nass auf und leitet es zu einer Zisterne. Toilettenspülung und Gartenbewässerung greifen dann bei Bedarf auf den Speicher zurück. Das restliche Regenwasser wird vom begrünten, hoch wärmedämmenden Flachdach abgeleitet und versickert.
Natürlich gedämmt
In puncto Dämmung setzen die Architekten ganz auf Flachs. Zwei mindestens 10 cm dicke Schichten des nachwachsenden Materials an allen Außenwänden helfen, Wärmebrücken zu vermeiden. So ausgerüstet erreicht der Bungalow den KfW-60-Haus-Standard. Die Holzbox ist also energiesparend und besteht konsequent aus natürlichen Baustoffen. Holz ist dabei Programm: Ob Wohnraum oder Fassade – überall ist das warme, sympathische Material gut sichtbar.
Zum Haus: Massivholzkonstruktion, wärmebrückenfreies Fundament mit Glasschaumschotter isoliert, unbehandelte Gipskartondecken, geölte Massivholzsichtwände, Flachsdämmung rundum, Solarthermie und Holzpelletkessel mit Fußbodenheizung, KfW-60-Haus Standard.