greenhome des Monats 02_10

Auch ein Fertighaus ist irgendwann mal alt. Selbst die ersten Fertighäuser, die schöner und wertiger als die Billighäuser der 70er-Jahre waren, sind heute schon 30 Jahre und älter. Bei diesen Modellen hat der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen und so mancher Hausherr fragt sich, wie er sein Haus fit für die nächsten 30 Jahre macht. Unser greenhome des Monats ist genauso ein Haus: gebaut in den 70er-Jahren von einem großen Fertighaushersteller und entworfen vom Architekt und Bauhausikone Egon Eiermann zählte es zu den architektonisch ausgefallensten Fertighäusern seiner Zeit. Besonders das versetzte Pultdach und die extrem offene Raumgestaltung bilden Stilelemente, die ihrer Zeit voraus waren. Sämtliche Räume des Erd- und Obergeschosseswurden über den großen, sehr lichtdurchfluteten Wohnzimmerbereich erschlossen.

Konzentration auf Gifte und Gerüche
Als nun die Sanierung dieses Schmuckstückes anstand, galt es, die Themen Innenraumlufthygiene und Wohngesundheitzu verbessern. Der Bauherr wollte vor Einzug seiner Familie erreichen, dass die im Fertighaus vorhandene Geruchsbildung beseitigt und die vorhandene Schadstoffbelastung auf ein Minimum reduziert wird. Diese Schwerpunktmaßnahmen standen natürlich unter der Prämisse, dass die besondere Außen und Innenarchitektur neu betont wird und die Vorgaben der gültigen Energieeinsparverordnung zum energieeffizienten Bauen eingehalten werden. Von besonderer Bedeutung waren dabei Dämmstoffe aus Holzfasern sowie insgesamt der diffusionsoffene Wandaufbau. Maßgeblich für die Geruchsbildung ist eine lang andauernde hohe Luftfeuchte im Gefachraum. Die Diffusionsoffenheit verbessert das Austrocknungsverhalten der Wand; die eingesetzten Dämmstoffe auf Basis von Holzfasern ermöglichen eine sehr gute Feuchtepufferung. Die Innenwände wurden analog zur Außenwand geöffnet, die innere Mineralwolle durch eine ökologische Zellulosedämmung ersetzt. Das Ergebnis kann sich sehen bzw. riechen lassen. Die Geruchsbildung ist verschwunden, die Schadstoffkonzentrationen (Formaldehyd und Holzschutzmittelwirkstoffe) konnten extrem gesenkt werden. Die Familie fühlt sich pudelwohl im neuen alten Fertighaus.

Projektdaten: 118 m2 Grundfläche, 150 m2 Wohnfläche; Primärenergiebedarf p. a.: 99,70 kWh/m2a, U-Wert Außenw.: 0,244W/m2K, Sanierungskosten: 60.000 €, Bauzeit: 8 Wochen

www.hamacher-holzbau.de

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