Willkommen im Smart Home

smart-home-1Smart Home ist mehr als ein technischer Begriff –  es ist eines der großen Phänomene des 21. Jahrhunderts.

Verstehen Sie smart?
Auf diese rhetorisch anmutende Frage gibt es höchstwahrscheinlich keine Standardantwort, denn die intelligente Gebäudeautomatisierung bietet eine unendlich große Interpretations-Cloud. Dabei denken die einen an Geld sparen durch schlaues Energiemanagement, die anderen wieder rum an komfortable Anwendungen, mithilfe derer man das eigene Haus sicherer macht, einige fürchten wohl um ihre Privatsphäre und so manch einer verbindet damit sicherlich immer noch sich selbst auffüllende Kühlschränke.

Seit 2014 gibt es aber tatsächlich eine allgemeine Definition des Smart Home. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ins Leben gerufene Fokusgruppe Connected Home hat auf dem jährlich stattfindenden nationalen IT-Gipfel das Phänomen wie folgt definiert: „Smart Home dient als Oberbegriff für technische Verfahren und Systeme in Wohnräumen und -häusern, in deren Mittelpunkt eine Erhöhung von Wohn- und Lebensqualität, Sicherheit und effizienter Energienutzung auf Basis vernetzter und fernsteuerbarer Geräte und Installationen sowie automatisierbarer Abläufe steht.“

Schlaue Statistik
Aber das Internet der Dinge beflügelt nicht nur unsere Phantasie und bewegt sogar die Politik, sondern es verändert tatsächlich die Welt um uns herum, indem es auf intelligente Art und Weise die Informationslücke zwischen der realen und der digitalen Welt verringert. Welche genauen Vorstellungen Menschen mit der smarten Technik verbinden, zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK vom Oktober 2015.

Rund 43 Prozent sind hierzulande der Meinung, dass die Smart-Home-Technologie in den nächsten Jahren den größten Einfluss auf ihr Leben haben wird. Besonders attraktiv sind dabei für die deutschen Befragten Anwendungen aus den Bereichen Energie und Beleuchtung (51 Prozent) sowie Sicherheit und Steuerung (49 Prozent). An dritter Stelle stehen mit 39 Prozent Geräte aus dem Entertainment-Bereich, die sich nicht nur fernsteuern, sondern auch miteinander vernetzen lassen. Die GfK-Umfrage zeigt zugleich, dass sowohl der Kostenfaktor als auch die Sicherheit bei der Anschaffung von Smart-Home-Komponenten eine entscheidende Rolle spielen. Rund 42 Prozent nennen hohe Kosten und 35 Prozent fürchten, dass ihr Zuhause von fremden Personen sozusagen gehackt werden könnte. Aber auch andere Hinderungsgründe können eine Rolle spielen.

Robert Wucher, Leiter der Technologiemarktforschung bei GfK in Deutschland, erklärt auf Nachfrage dazu: „Wir erhalten von Land zu Land sehr unterschiedliche Ergebnisse – ganz gleich, ob es sich um den Einsatzbereich von Smart-Home-Technologie im eigenen Zuhause handelt, um die Hindernisse bei der Anschaffung, oder ob es darum geht, wo die Geräte bevorzugt gekauft werden. Es zeigt sich, dass die Verbraucher in den untersuchten Ländern ihre jeweils ganz eigenen Vorstellungen von einem intelligenten Zuhause haben und dementsprechend unterschiedlich auf das Thema Smart Home reagieren. Das sehen wir nicht nur in der aktuellen Studie, sondern beispielsweise auch an den Daten aus dem Handelspanel, das den tatsächlichen Verkauf von smarten Endgeräten misst. Wenn es um die Frage geht, wo Verbraucher Smart-Home-Technologie bevorzugt kaufen würden, geben 45 Prozent aller Befragten an, dass sie alles von einem bestimmten Anbieter beziehen würden. Knapp 30 Prozent würden hingegen ihre Geräte auch bei verschiedenen Händlern kaufen.

smart-home-2Sparen
Das wohl wichtigste Argument für den Erwerb smarter Gadgets oder einer vollständigen Gebäudeautomation heißt Sparen. Sowohl bei den Strom- als auch Heizkosten kann der Geldbeutel mithilfe von intelligenten Helfern geschont werden. Zudem kommt die Tatsache, dass mit der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) auch der Automatisierungsgrad des Gebäudes zur Erstellung des Energieausweises berücksichtigt werden muss. Entsprechend den Angaben des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie entstehen die meisten Energiekosten mit rund 75 Prozent bei der Herstellung von Raumwärme. Warmwasser und Elektrogeräte schlagen mit je 12 Prozent zu Buche.

Das Heiz- und Lüftungsverhalten hat sehr großen Einfluss auf den Heizenergiebedarf eines Haushalts. „Dieser reicht in Einzelfällen sogar so weit, dass der Effekt energetischer Sanierungsmaßnahmen einfach verpufft“, sagt Prof. Viktor Grinewitschus vom Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft an der Hochschule Ruhr West in Mülheim an der Ruhr. „Deshalb“, so Grinewitschus, „können Assistenzsysteme wie beispielsweise RWE Smart Home helfen, den Heizenergieverbrauch zu senken.“ Untersucht haben das die Wissenschaftler im Rahmen des von der EU und dem Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts „SusLab NWE“, an dem die Innovationcity Ruhr Bottrop und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie beteiligt sind: In rund 40 Haushalten wurden in der vergangenen Heizperiode Verbrauchsdaten und das Raumklima erfasst. Diesen gegenübergestellt wurde der Heizenergiebedarf nach der Einrichtung von elektronischen Assistenten für das Heizen und Lüften, unter anderem auch der automatischen Thermostatsteuerung. Durchschnittlich über zehn Prozent weniger Heizenergie benötigten die untersuchten Haushalte, manchen bescherte die Unterstützung sogar bis zu 25 Prozent Einsparung.

Dass Geräte im Stand-by-Betrieb wahre Stromfresser sind, ist bekannt. Rund 115 Euro im Jahr gibt jeder Haushalt nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur für den Stand-by-Betrieb von Elektrogeräten aus. Zukünftig soll der Energiebedarf im Stand-by-Modus gesetzlich auf 1 W/Gerät beschränkt werden, aber noch sind die Werte deutlich höher. Insbesondere bei bereits existenten Verbrauchern sind 5 W – 10 W keine Seltenheit. Zusätzlich kann natürlich auch im Strombereich der Energiebedarf durch bedarfsgeführtes Abschalten von Verbrauchern optimiert werden. Alles das führt in der Summe zu einem
interessanten Einsparpotenzial im elektrischen Bereich. Eine ausführliche Studie der Hochschule Rosenheim zeigt, dass bis zu 24 Prozent der Kosten durch Hausautomationen wegfallen können. Zukünftig soll der Energiebedarf im Stand-by-Modus gesetzlich auf 1 W/Gerät beschränkt werden.

smart-home-5Sicherheit
Wer viel unterwegs ist, fragt sich mitunter: Ob zu Hause alles in Ordnung ist? – Da könnte ein geöffnetes Fenster sein, die nicht verriegelte Haustür, ein dampfendes Bügeleisen oder jemand, der sich die Abwesenheit zunutze macht, um einzubrechen.

Zahlreiche Produkte wie SmartCams, Tür- und Fenstersensoren, Rollladensteuerung, Bewegungs- und Rauchmelder, Wandsender oder Funkstecker für innen und außen lassen sich individuell zu einem ganz privaten Sicherheitssystem für Wohnung, Haus und Garten vernetzen. Und während der Urlaubszeit simuliert ein virtueller Mitbewohner überzeugend die Anwesenheit der Bewohner, beispielsweise über die Lichtsteuerung in Haus und Garten oder das Ein- und Ausschalten des Fernsehers.

Wer sich für das Thema mobile Hausautomation interessiert – ob im kleinen Stil mithilfe von Einzelprodukten oder für ein komplettes System, sollte darauf achten, dass seine Daten durch Verschlüsselung vor Fremdzugriffen sicher sind. Ist ein solcher Schutz nicht gewährleistet, könnten Online-Spione wichtige Informationen erhalten oder sogar ungewollte Funktionen aktivieren: „Leider gibt es noch keinen allgemeinen Sicherheitsstandard, wie bei anderen Netzwerkgeräten, etwa WLAN oder Routern. Ein unsicheres System ist auf keinen Fall zu empfehlen. Die Hersteller müssen dieses hohe Maß an Sicherheit selbst bestimmen“, sagt Maik Morgenstern, Geschäftsführer und technischer Leiter der Magdeburger IT-Beratungsfirma AV-Test.

„Damit Online-Spione keine Informationen sammeln oder gar in die Funktionen eingreifen können, müssen die Anbieter für Sicherheit sorgen. Die Wirksamkeit unseres Sicherheitskonzepts haben unabhängige Prüfungen bestätigt: die Magdeburger IT-Beratungsfirma AV-Test sowie der VDE, der damit erstmals eine intelligente Haussteuerung auf den Prüfstand stellte. Alle Daten werden zweifach verschlüsselt und in Deutschland gespeichert. Ebenso werden die Computer- systeme bei RWE Effizienz regelmäßigen Tests unterzogen, um Sicherheitslücken auszuschließen. Seit der Markteinführung vor gut vier Jahren setzt RWE SmartHome konsequent auf Datensparsamkeit, Datenverschlüsselung und Datenschutz. Auf der SmartHome-Zentrale werden nur Benutzerzugangsdaten, Seriennummern der angeschlossenen Geräte und die vom Anwender konfigurierten Steuerungsparameter gespeichert. Auf sie haben nur der Benutzer selbst oder von ihm ermächtigte Personen Zugriff. Auf die alleinige Datenhoheit legen unsere Kunden sehr viel Wert“, erklärt auf Nachfrage Dr. Norbert Verweyen, Geschäftsführer RWE Effizienz GmbH.

Dieser Auffassung ist auch der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE): „Mit RWE Smart  Home haben wir jetzt erstmals das Back- end einer intelligenten Haussteuerung auf Herz und Nieren geprüft“, erläutert Michael Jungnitsch, Geschäftsführer des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts. „Das Produkt Smart Home beinhaltet strenge Sicherheitsvorkehrungen, um einen unberechtigten Zugriff auszuschließen und erfüllt die strikten Bestimmungen der einschlägigen Datenschutzgesetze“, sagt er weiter.

smart-home-4Intelligenter Komfort
Jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen. Das eigene Heim soll dabei ein komfortabler Rückzugsort sein, an dem man seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgehen kann, ohne überflüssige Ressourcen in Anspruch nehmen zu müssen. Denn nur so wird das Zuhause zu einem Wohlfühlort, der Entspannung garantiert.

Zunächst bedeutet aber beispielsweise die wachsende Zahl von Geräten der Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik keinesfalls eine Erleichterung. Wer hat sich noch nicht über einen schwer zu programmierenden Geschirrspüler oder eine nicht abspielbare Datei geärgert? Im Smart Home sollen schließlich nicht nur Garagentor, Jalousien, Heizung oder Licht per Smartphone bequem steuerbar sein, sondern auch die Musikanlage, der Ofen oder der TV.

Bedenkt man, dass über 40 Millionen Personen in Deutschland bereits ein Smartphone besitzen, so verwundert es nicht, dass immer mehr Menschen mit diesem einen Gerät mehr steuern wollen als nur das Adressbuch des Telefons oder die Selfie-Kamera. Ausgehend von den aktuellen technischen Möglichkeiten ist heute zwar schon vieles möglich und wahrscheinlich gibt es den einen oder anderen, der das Smartphone als Steuereinheit für viele der Smart Home Elemente nutzt, aber sicherlich ist dies momentan noch kein Massenphänomen. Denn zum einen ist der Markt noch längst nicht bereinigt, und damit relativ unüberschaubar für den Endverbraucher, und zum anderen sind viele Menschen bereits mit der Individualisierung der Smartphone-Einstellungen überfordert. Deshalb ist es die Aufgabe der Hersteller, das intelligente Zuhause so zu konfigurieren, dass sich der Endverbraucher keine Gedanken über Bus-Systeme und Interoperabilität der einzelnen Komponenten machen muss. Die Entwicklung ist aber nicht mehr aufzuhalten und der Mensch lernt schnell dazu.

Das Smart Home soll dabei ähnlich einem elektronischen Butler den Bewohnern viele Dinge erleichtern: Beispielsweise erklingt morgens zum Wecken sanft die Lieblingsmusik, die Lampen gehen an und die Rollläden fahren hoch. Das Bad ist bereits vorgeheizt und die Espressomaschine auf Betriebstemperatur. Aber auch abends erledigt Smart Home viele Dinge per Fingertipp. Die richtige Lichtstimmung für das Abendessen oder die stimmungsvolle Kinoatmosphäre für den Filmabend – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. „Mit der herstellerübergreifenden Smart-Home-Plattform Qivicon können Verbraucher schon heute den Komfort in den eigenen vier Wänden verbessern. Denn die Plattform hat bereits viele Produkte bekannter Marken integriert, die sich mit Apps der Partner steuern lassen wie Hausgeräte von Miele oder die Lichtsysteme Osram Lightify und Philips Hue. Es gibt aber auch noch weitere Qivicon-Partner wie Sonos, den führenden Anbieter drahtloser Musiksysteme, oder Logitech“, verrät uns Thomas Rockmann von Telekom.

smart-home-3Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz
Wer Energie und Wasser spart, der entlastet nicht nur das Haushaltsbudget, sondern auch die Umwelt. Die Gebäudeautomation wird dabei von vielen Experten als eines der wichtigsten Elemente für  nachhaltige Energieeffizienz in Wohnräumen bezeichnet. Denn wer sorgsam und intelligent mit den Ressourcen umgeht, der gefährdet nicht die Energieversorgung zukünftiger Generationen. Und wenn man zusätzlich erneuerbare Energien für den Betrieb des Smart Home verwendet, dann beteiligt man sich persönlich an der Energiewende und sichert damit eine nachhaltige Energieversorgung.

Analysiert man die statistischen Erhebungen, dann zeigt sich, dass momentan in Deutschland rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und somit 20 Prozent des für den Treibhauseffekt verantwortlichen CO₂-Ausstoßes auf Wohn- und  Zweckgebäude entfallen. Es besteht also Handlungsbedarf, denn in einer finnischen Studie fanden Wissenschaftler heraus, dass Gebäude mit unbeaufsichtigten HLK-Anlagen (Heizungs-,  Lüftungs-,  Klima- und Kälte-Anlagen) in etwa das Dreifache der ursprünglich angenommenen Energiemenge verbrauchen. Je nach Berechnung kann eine automatisierte Anlagentechnik, die bedarfsorientiert eingestellt ist, den Energieverbrauch um 70 Prozent senken.

Wissenschaftler  in  Finnland  haben  festgestellt,  dass  Gebäude  mit  unbeaufsichtigten HLK-Anlagen mehr als das Dreifache an Energie verbrauchen, als sie laut Norm oder gemäß der ursprünglichen Planung verbrauchen sollten. Im Gegensatz  dazu  sind  mit  einer  fein  justierten,  am  Bedarf  orientierten  Gebäudetechnik  Energieeinsparungen  zwischen  30  und  70 Prozent  gegenüber  dem  Normverbrauch  möglich.  Derart  hohe  Einsparungen  sind  jedoch  nur  in  Verbindung mit Raum- und Gebäudeautomationssystemen realisierbar, die automatisch die jeweilige Menge an Wärme, Kälte, Luft sowie Licht dem aktuellen Bedarf anpassen.

„Wer seinen Energieverbauch senken will, muss wissen, wie viel Energie er für welchen Zweck verbraucht. Dabei hilft unser Anzeige- und Bediensystem domovea, das alle Verbräuche im
ganzen Haus am PC, Tablet oder Smartphone anzeigt. So werden Einsparpotenziale erkannt und der Verbrauch kann nachhaltig gesenkt werden. Um Bauherren und Wohneigentümer dabei zu unterstützen, zeigen wir unter www.das-intelligente-zuhause.de diese und viele weitere Möglichkeiten zum nachhaltigen Umgang mit Energie“, erläutert Udo Nikolaus, Marktmanager für Gebäudesystemtechnik bei der Hager Vertriebsgesellschaft.

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