Von Wärme und Strom
Wer die Kraft der Sonne nutzt, ist clever – keine Frage. Doch welches System eignet sich für Sie: Photovoltaik oder Solarthermie? Wir erklären, was Sie für Ihre Entscheidung wissen müssen.
Durchschnittlich 1.000 Kilowattstunden Sonnenstrahlen scheinen Jahr für Jahr auf jeden Quadratmeter in Deutschland. Diese Energie ist kostenlos – Sie können sie nutzen, um Wärme oder Strom zu erzeugen, Kosten zu sparen und einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz zu leisten. Das ist mithilfe von Photovoltaik oder Solarthermie möglich. Doch worin besteht eigentlich der Unterschied?
Zunächst einmal geht es bei der Photovoltaik darum, Strom aus Sonnenlicht zu gewinnen. Dagegen erzeugt man mithilfe von Solarthermie durch Sonnenenergie Wärme, die wiederum zur Brauchwassererwärmung und gegebenenfalls zur Heizungsunterstützung genutzt wird.
Folglich unterscheiden sich natürlich auch die Funktionsweisen voneinander. Die Solarthermie beruht auf einem einfachen Kreislauf: Die sogenannte Solarflüssigkeit zirkuliert und wird in den Solarkollektoren auf dem Hausdach durch die Sonne erhitzt, sodass Wärme entsteht. Diese gelangt über einen Wärmetauscher in einen Wärmespeicher. Von dort kann das warme Wasser nun praktisch direkt genutzt werden, zum Beispiel beim Duschen. Das Warmwasser kann zusätzlich auch zur Heizungsunterstützung verwendet werden. Sie können mit Solarthermie also Kosten für die Warmwasser-bereitung und die Heizung sparen.
Bei der Photovoltaik kommen Solarmodule mit Solarzellen auf dem Hausdach zum Einsatz, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln. Es entsteht Gleichstrom, der mit einem Wechselrichter in netzüblichen Wechselstrom umgewandelt wird. Der Strom wird dann entweder im eigenen Haushalt direkt genutzt, zum Beispiel für Elektrogeräte wie die Waschmaschine oder den Fernseher. Oder er wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, wofür die Hausherren dann eine Einspeisevergütung erhalten. Photovoltaik hilft Ihnen also dabei, die Stromkosten zu senken beziehungsweise durch die Einspeisung von Strom Einnahmen zu erzielen.
Für wen sich Photovoltaik lohnt
Zweifellos haben beide Varianten ihre Vorzüge, doch für wen lohnt sich was? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, denn sie hängt von individuellen Faktoren wie der Dachsituation, dem Energiebedarf und den Fördermöglichkeiten ab. Zudem stellt sich natürlich die Frage, in welchen Bereichen Sie Geld einsparen möchten – betrifft dies eher Strom-kosten, Heizung oder Warmwasser?
Grundsätzlich muss die Dachfläche für beide Systeme ausreichend groß und möglichst wenig verschattet sein. Im besten Fall ist sie nach Süden ausgerichtet, um möglichst viel Sonne zu erhaschen, aber auch eine Ausrichtung nach Osten oder Westen kann funktionieren. Auch der Wohnort spielt eine Rolle: Die Globalstrahlung, also praktisch die Menge an Sonnenstrahlung, die auf einem Quadratmeter pro Jahr ankommt, ist in Höhenlagen und tendenziell im Süden Deutschlands am höchsten.
Bei einer Photovoltaik-anlage wird der gewonnene Strom zu 100 Prozent genutzt, da er entweder vom eigenen Haushalt verbraucht wird oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Das ist ein Vorteil gegenüber der Solarthermie, denn überschüssige Wärme kann hier nicht genutzt werden.
Wie lohnenswert eine Photovoltaikanlage ist, hängt auch davon ab, wie hoch der Eigenverbrauchsanteil ist, also die Menge an selbst erzeugtem Strom, der im eigenen Haushalt zum Einsatz kommt. „Eine Photovoltaikanlage kommt infrage, wenn ein möglichst großer Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht wird, da die eingesparten Kosten je kWh deutlich über der Einspeisevergütung liegen. Das ist vor allem bei einem jährlichen Strombedarf ab etwa 2.500 kWh der Fall“, so Gerd Ott von der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Die Einspeisevergütung sinkt stetig und ist nicht mehr so hoch wie die Einsparungen, die durch die Nutzung des eigenen Stroms und im Zuge dessen dem Wegfall der Kosten entstehen.
Speicherlösungen ermöglichen eine zeitversetzte Nutzung des Stroms und erhöhen so den Eigenverbrauch. Wenn die Sonne am Mittag stark scheint und viel Energie zur Verfügung steht, Sie und Ihre Familie aber gerade auf der Arbeit oder in der Schule sind und den Strom nicht nutzen können, wird
dieser im Speicher zwischengelagert. Wenn alle Familienmitglieder am Abend wieder zu Hause sind, steht ihnen der Strom vom Mittag dann zur Verfügung. Das ist mit Speicherlösungen wie beispielsweise von Fronius möglich. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und produziert seit 1992 innovative Lösungen im Bereich der Photovoltaik und bietet eine breite Produktpalette rund um das Thema. Dabei stehen hochwertige Produkte und ein herausragender Service stets im Mittelpunkt.
Maßgeschneiderte Komplettlösungen made in Germany für die ganz eigene, persönliche Energiewende bietet beispielsweise auch Solarwatt an. Hier werden hochwertige Solarmodule, intelligentes Energiemanagement und Stromspeicher aus einer Hand angeboten.
Ein Beispiel, das verdeutlicht, wann Photovoltaik sich lohnt, bietet das Ehepaar Schweb.
Photovoltaik in der Praxis
Es ist einer dieser klaren, kalten Wintertage, als Peter und Saskia Schweb nahe Konstanz stolz ihre Photovoltaik-Anlage präsentieren. Die Temperaturen liegen um den Nullpunkt und ein eisiger Wind weht, aber der Himmel ist wolkenlos und erstrahlt in seinem schönsten Blau. Die Sonnenstrahlen präsentieren die winterliche Idylle in ihrem besten Licht – und scheinen direkt auf die Solarmodule des Ehepaars Schweb. Die beiden haben sich bereits vor einigen Jahren für eine Photovoltaikanlage entschieden. Sie bewohnen ein gut gedämmtes Einfamilienhaus mit modernem Heizsystem. Der Fokus lag für die Schwebs eher auf dem Thema Strom.
„Unser Ziel war es, Stromkosten zu sparen und eine sinnvolle Investition zu tätigen“, so Peter Schweb. Offensichtlich begeistert von der Technik, weist er auf sein Dach, wo die Anlage angebracht ist. Die weiträumige Dachfläche eignet sich durch die optimale südliche Ausrichtung, viel Platz und keine Beschattung perfekt zur Stromerzeugung. Dank eines zusätzlichen Speichers können die beiden Rentner ihren Strom außerdem zeitversetzt nutzen. Der Eigenverbrauchsanteil ist hoch und die Anlage wirtschaftlich. „Es ist toll, dass wir unabhängiger geworden sind und darüber hinaus noch zur Energiewende beitragen“, findet Saskia Schweb.
Für wen sich Solarthermie lohnt
Die meiste Energie im Haushalt wird laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) für Wärme verbraucht – ein guter Grund, um über Solarthermie nachzudenken. Sie rechnet sich dann, wenn ein möglichst großer Teil des Warmwasserbedarfs durch die Anlage gedeckt werden kann und ein erhöhter Warmwasserbedarf besteht. „Ab einer benötigten jährlichen Warmwassermenge von etwa 50 Kubikmetern (dies entspricht in etwa einem 3-Personenhaushalt mit einem täglichen Warmwasserverbrauch von 150 Litern) ist es sinnvoll, über eine solarthermische Anlage nachzudenken, denn dann wird spürbar Brennstoff eingespart“, so die Verbraucherzentrale. Kombianlagen ermöglichen sowohl die Brauchwassererwärmung als auch die Heizungsunterstützung. Auch wenn bereits ein großer Warmwasserspeicher existiert, wie beispielsweise bei Holzpelletkesseln, und die Anlage auch sonst gut ins Heizsystem passt, ist der Einsatz der Sonnenenergie laut der Verbraucherzentrale sinnvoll. Clever: Sie können auch durch Solarthermie den Stromverbrauch reduzieren, wenn Sie Elektrogeräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss mit dem von der Sonne bereits erwärmten Wassers betreiben.
Solarthermie in der Praxis
Silvia Gärtner lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem liebevoll eingerichteten und weiträumigen Altbau im Süden von Deutschland. Das Highlight für die ganze Familie ist jedoch eindeutig der strahlend blaue Pool im Garten, der zum Toben, Entspannen und Spaßhaben einlädt. Natürlich kostet der Betrieb aber auch Energie, gerade im Frühsommer, wenn man bereits baden möchte, das Wasser aber noch zu kalt ist – schließlich wärmt es sich nur langsam auf.
Ziel der Gärtners war es deshalb, die recht hohen Kosten zu senken. „Und das ist definitiv geglückt“, versichert die 45-jährige Mutter. Sie nutzen nämlich Solarthermie, denn so wird der Pool mithilfe von Sonnenenergie beheizt – eine sehr geldbeutel- und umweltfreundliche Möglichkeit für eine verlängerte Badesaison. Die Anlage ist deshalb besonders rentabel.
Damit das auch für Ihre Solarheizung gilt, ist es wichtig, dass Sie sich an ein seriöses und erfahrenes Unternehmen wenden, wie beispielsweise Paradigma. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und ermöglicht es Kunden, Kosten einzusparen und zum Klimaschutz beizutragen. Auch die Unabhängigkeit von hohen Brennstoff- und Energiekosten steigt dadurch.
Bei der Entscheidung zwischen Solarthermie und Photovoltaik kommt es stets auf die jeweilige individuelle Situation an. Zur Beurteilung und Beratung stehen Ihnen zum Beispiel Energieberater der Verbraucherzentrale zur Verfügung. So werden Sie bestmöglich und neutral über die jeweiligen Vorteile und Kosten aufgeklärt und können mit kompetenter Unterstützung das für Sie passende System auswählen. Auch der Strom- beziehungsweise Energieverbrauch muss analysiert und berechnet werden. Die fachmännische Planung ist beispielsweise auch deshalb wichtig, weil die Größe der Anlage in einem passenden Verhältnis zum Wärmebedarf stehen muss – zu große Anlagen sind nicht wirtschaftlich. Auch bei der Umsetzung sollten Sie darauf achten, auf einen kompetenten und erfahrenen Fachbetrieb zu setzen. So können Sie sichergehen, dass alles reibungslos funktioniert und die Anlage sich rechnet.
Finanzierung
Welches System sich lohnt, hängt natürlich auch von den Investitionskosten und Finanzierungsmöglichkeiten ab. Hier bestehen vielfältige Möglichkeiten: Es gibt beispielsweise zahlreiche Förderungen. Außerdem vergeben einige Banken wie die KfW Bank zinsgünstige Kredite im Bereich erneuerbare Energien. Einen Überblick über einige Programme schafft das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit dem Förderkompass, der über die Webseite heruntergeladen werden kann. Eine Alternative bieten übrigens die MEP Werke mit den Miet-Solaranlagen an. Mit diesem preisstabilen Pauschalmodell ab 49 Euro monatlich setzen Sie auf Fullservice von der Planung und Montage über Inbetriebnahme und Wartung bis hin zu Versicherung und Kundenservice.