Wohnhaus mit Gira-Technik

objekt-gira-2Da die Bauherren viel und gerne in Asien unterwegs sind, greift ihr neues Wohnhaus in Thüringen den fernöstlichen Lebensstil auf: offenes Wohnen, fließende Übergänge zwischen innen und außen sowie zukunftsorientierte Smarthome-Technik.

 

Ein wichtiger Aspekt war den technikaffinen Bauherren die Symbiose von Natur und Hightech. Intelligente Lösungen der Gebäudetechnik erleichtern den Alltag, sorgen für Sicherheit und unterstützen insbesondere dabei, Energie effizient einzusetzen. Eine Photovoltaikanlage erzeugt mehr Strom als verbraucht wird, Solarmodule erwärmen das Wasser, eine Regenwasserzisterne speist den Koiteich, Pool und die Bewässerungsanlage.

objekt-gira-3Architektonisch entschied sich das Ehepaar für ein geradliniges Wohnhaus im Bauhausstil. Holzmöbel im Inneren sowie eine japanische Pagode im angrenzenden Garten nehmen dem geometrischen Baukörper aber seine Strenge, sie akzentuieren und geben dem Haus seinen ganz persönlichen Charme. Entworfen wurde das kubische Gebäude mit fließenden Räumen und offenen Übergängen vom Architekt Stan Sedlbauer, Heroldsberg. „Offenes Wohnen zur Sonne hin, Natur erlebbar machen, Innen- und Außenbereiche, die ineinanderübergehen und trotzdem Rückzugsorte im Haus schaffen – das war die Maßgabe“, erklärt Stan Sedlbauer. Das meist zweigeschossige Gebäude liegt an einem Südhang und kostet genau diese Lage aus. „Die Topografie muss man auch innen erleben können und wir unterstützen mit der Architektur die Aus- und Durchblicke, die das Hanggrundstück bietet.“

Das Haus schmiegt sich in die Wiese am Hang, riesige Sandsteinblöcke aus dem Fichtelgebirge geben ihm seinen statischen Halt. In einer spektakulären Aktion wurden die Felsbrocken mit einem Autokran zu Baubeginn heruntergehoben. Der umgebende Garten mit Koiteich wurde mit viel Liebe zum Detail von der Firma Naturform mit asiatischen Pflanzen gestaltet, als Höhepunkt ziert ein riesiger Okinawa Bonsai das Ensemble.

objekt-gira-1Von einem offenen Flur und Treppenhaus gelangt man in den zweiten Baukubus, der sich langgestreckt aus dem Hauptteil gen Hang schiebt. Vom Garten aus betrachtet, scheint er beinahe zu schweben, da das Untergeschoss etwas zurückversetzt und mit Glasflächen versehen ist. Hier liegen die privaten Rückzugsräume, das Schlafzimmer und ein großes Bad mit Sauna. Beim Gang durchs Haus begegnet man immer wieder geschmackvollen asiatischen Details: geschnitzten Tieren, einem japanischen Baldachin, Holzbildern oder exotischen Pflanzen.

„Uns war es zudem wichtig, ein Haus zu bauen, das weitestgehend autark ist, d. h. mindestens so viel Energie erzeugt, wie wir verbrauchen. Dabei möchten wir die überschüssige Energie nicht einfach ins Netz einspeisen, sondern lieber speichern und selbst verbrauchen. So können wir auch dazu beitragen, das Energienetz zu stabilisieren“, erklärt der Bauherr. „Intelligente Haustechnik soll uns zudem das Leben erleichtern, aber nicht optisch präsent sein.“

Photovoltaik und Solar
Eine Photovoltaikanlage steht unterhalb des Hauses auf dem großen Hanggrundstück und erbringt eine Leistung von ca. 20.000 kWp. Die Energie, die nicht sofort im hauseigenen Netz verbraucht werden kann, fließt in 24 angeschlossene Hochleistungsbatterien – mit einer Speicherkapazität von insgesamt 30 kWp. Nachts wird dann zuerst der Strom von den Batterien verbraucht. Erst wenn dieser aufgebraucht ist, wird Strom von extern bezogen. Daneben erwärmen Solarzellen auf dem Garagendach das Brauchwasser im Haus sowie das Wasser für Pool, Koiteich und für die Fußbodenheizung. Sollte die Wärme der Fußbodenheizung einmal nicht ausreichen, schaltet sich automatisch ein modernes Öl-Brennwert-Gerät zu.

objekt-gira-5KNX-System
Im Hintergrund der Gebäudetechnik vernetzt ein KNX-System sämtliche elektronischen Komponenten miteinander. Der Gira „HomeServer“ ist das Gehirn, die Steuerzentrale dahinter – er empfängt Statusmeldungen und Daten, wertet diese aus und sendet logische Befehle an sogenannte Aktoren. So schaltet das Licht – wenn es dunkel wird – automatisch dort an, wo Menschen im Raum sind. Dabei dimmt es gleitend auf die der Helligkeit angepasste Leistung und fährt genauso sanft wieder herunter. In den Bädern und Kellerräumen erkennen Sensoren die Luftfeuchtigkeit und bei Bedarf schaltet sich die Lüftung automatisch ein. Dabei wird mit einem Keramikwärmetauscher der warmen Abluft Energie entzogen und die Frischluft damit vorgewärmt.

Auf Schalter wurde im Haus weitestgehend verzichtet, Funktionen laufen entweder automatisch ab oder sie lassen sich auf den drei großen fest installierten Touchpanels, den Gira Control 19 Clients, abrufen. Alternativ kann auch aus der Ferne das iPhone oder iPad genutzt werden, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist, und um Befehle zu geben. So werden vorprogrammierte Licht-
szenen abgerufen, die Temperatur in einzelnen Räumen geändert und die Jalousien bedient. An heißen Sommertagen und bei direktem Lichteinfall beschatten diese die Räume aber auch automatisch, bei Sturm und Regen fahren sie hoch. Auch zwischen den Scheiben liegende Isoletten sind in die Vernetzung eingebunden. Beim Verlassen des Hauses können mit einem Fingerdruck auf dem Gira Control 19 Client im Flur sämtliche Energiequellen im Haus abgeschaltet werden, es wird zudem angezeigt, ob und wo noch Fenster geöffnet sind.

Alles erfasst
Dank einer detaillierten Energiedatenerfassung lässt sich jederzeit erkennen, wie viel Energie gerade erzeugt und verbraucht wird – auch im Vergleich zum Vormonat oder Vorjahr. Eine Auswertung und Darstellung pro Tag, Monat und Jahr ist möglich. „Ebenso kann der Öl-, Gas- und Wasserverbrauch nachvollzogen werden, letzter sogar präzise aufgeschlüsselt nach Frisch-, Brunnen- und Zisternenwasser“, erklärt Klaus Geyer die Integration aller Komponenten. Auch der Füllstand des Öltanks wird überwacht und angezeigt.

objekt-gira-6Außenanlagen und Koiteich
Eine riesige Zisterne fasst 50 m3 Wasser, das gefiltert den Pool und den Koiteich speist. Zudem wird es zur Beregnung des Gartens genutzt. Per iPad lassen sich bequem genau die Gartenbereiche wässern, die es gerade nötig haben. Da das innovative und umweltfreundliche Entwässerungskonzept nahezu alle Wassermengen auf dem Dach, den Terrassen und dem Grundstück sammelt, füllt sich auch bei relativ wenig Regen in kürzester Zeit die Zisterne. Ebenfalls praktisch: Die Einfahrt und der Gehweg sind mit einer Flächenheizung versehen, ebenso das Flachdach. So bleiben diese auch in langen Wintern schnee- und eisfrei.

Mehr Informationen unter
www.gira.de

 

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