Solarstrom speichern
Mit Solarstrom die Stromkosten senken: Mit einem Solarstromspeicher steht der Strom der eigenen Photovoltaikanlagen rund um die Uhr zur Verfügung. So kann man den größten Teil selbst vor Ort verbrauchen. Dies entlastet die Netze, steigert die Unabhängigkeit vom Energieversorger und reduziert die Stromrechnung.
In Deutschland sind bereits um die 15.000 dezentrale Solarstromspeicher in Privathaushalten installiert. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung motiviert immer mehr Menschen dazu, selbst Stromerzeuger zu werden. Kombiniert mit Solarstromanlagen können solche Systeme den Eigenverbrauch verdoppeln und den Selbstversorgungsgrad mit Strom auf über 60 Prozent erhöhen.
Nachrüstung möglich
Wer bereits Solarstrom erzeugt, kann einen Energiespeicher nachträglich hinzufügen. Für Neueinsteiger ist ein Kombisystem aus Photovoltaikanlage und Speicher ratsam. In beiden Fällen schaut sich der Fachmann das Haus an und erstellt aufgrund des persönlichen Verhaltensprofils der Stromnutzung und der gegebenen Voraussetzungen ein Angebot. Platzprobleme gibt es aufgrund der kompakten Bauweise nicht. In der Regel werden Energiespeicher im Keller oder im Hauswirtschaftsraum betrieben.
Zwei Technologien zur Auswahl
Die Stromspeicher für den Heimbedarf arbeiten entweder auf Bleibasis (Blei-säure, Bleigel) oder mit Lithium-Ionen. Die Speicher unterscheiden sich vor allem in der Energiedichte, der Lebensdauer und dem Preis. Der Installateur achtet bei der Planung darauf, dass alle Komponenten für das Heimkraftwerk wie Photovoltaik-anlage, Wechselrichter, Speicher und Ladeelektronik aufeinander abgestimmt sind und eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote erreicht wird.
Förderung möglich
Die staatliche Förderbank KfW bietet zinsgünstige Kredite für die Speicherfinanzierung an. Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten übernimmt dann der Staat. Wichtig ist, dass der Speicheranbieter die Fördervoraussetzungen erfüllt. „Im Zweifel den Installateur fragen und unbedingt vor der Auftragsvergabe mit dem Angebot den Förderkredit bei der Hausbank oder Sparkasse beantragen“, betont Christoph Lapczyna, Pressesprecher vom Speicherexperten Bosch Power Tec. Rückwirkend sei dies nicht mehr möglich.
Installation zu jeder Jahreszeit
[easyazon_infoblock align=”left” identifier=”3868510826″ locale=”DE” tag=”greenhome-magazin-21″] Der richtige Fachbetrieb ist ausgewählt und die Förderung bewilligt. Jetzt kann der Solarstromspeicher gekauft und fachmännisch installiert werden – das geht übrigens zu jeder Jahreszeit. Der Fachinstallateur übernimmt dabei Montage und Einrichtung. Alle Montagearbeiten und die verwendeten Komponenten sollten vom Handwerker dokumentiert werden. Der BSW-Solar und der ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) haben zu diesem Zweck den Photovoltaik-Speicherpass entwickelt. Damit sind Verbraucher und Installateur auf der sicheren Seite.
Anmelden beim Netzbetreiber
Wer Solarstrom speichert und zeitversetzt nutzt, verbraucht große Teile der Solarenergie selbst und speist weniger Überschussstrom ins öffentliche Netz ein. Produktionsspitzen und Hochzeiten des Strombezugs werden dadurch geglättet. Das spart neue Stromleitungen und reduziert die Energiewendekosten für die Allgemeinheit. „Der Anlagen- betreiber darf nicht vergessen, den Solarstromspeicher beim örtlichen Netzbetreiber anzumelden. Er muss über die Inbetriebnahme Bescheid wissen. In der Regel übernimmt aber auch diesen Schritt der Fachinstallateur“, sagt Martin Rothert, Abteilungsleiter Produktmanagement Batteriewechsel- richter beim Systemtechnik- spezialisten SMA Solar Technology AG. Nur dann kann der Netzbetreiber die Anforderungen an das Stromnetz richtig einschätzen. Betreiber eines Kombisystems aus Photovoltaikanlage und Speicher wenden sich dafür anihren zuständigen Verteilnetzbetreiber.