So geht Solarrecycling

solarrecyclingWeg vom Netz und ab auf den Müll? Ganz so einfach ist die Entsorgung ausgedienter Photovoltaikmodule nicht, schließlich sind die verwendeten Materialien oft nicht unproblematisch und obendrein viel zu schade zum wegwerfen. Wir zeigen Ihnen, wie der aufwendige Recyclingprozess für Solarbauteile abläuft.

Solarenergie wurde in den vergangenen Jahren immer beliebter. Seit den 90er Jahren stiegen die Neuinstallationen pro Jahr immens an. Wurden im Jahr 2002 noch Anlagen mit einer Leistung von 113 Megawatt Peak installiert, lag dieser Wert zehn Jahre später bereits bei 7.600 MWp. Momentan brauchen sich die Wenigsten über die Zukunft ihrer Photovoltaikanlage Gedanken machen, da die durchschnittliche Lebensdauer meist zwischen 25 und 30 Jahren liegt.

Doch bei den ersten Modellen wird die Fähigkeit Energie bereitzustellen in naher Zukunft sinken. Das heißt allein aus den Installationen der letzten zwei Jahre würden etwa 1,5 Millionen Tonnen Schrott aus den ausgedienten Modulen entstehen. Daher existiert seit 2012 die WEEE-Richtlinie, die Anbieter von Photovoltaikanlagen dazu verpflichtet die nicht mehr funktionsfähigen Module zurückzunehmen und umweltgerecht zu recyceln. Das Gute daran: bei fachgerechter Entsorgung lassen sich etwa 95 % der Materialien wiederverwenden.

Nach der Produktion und Montage der Photovoltaik-Module, braucht die Anlage in der Regel keine große Aufmerksamkeit. Das System arbeitet selbstständig und ohne ständige Kontrolle. Allerdings sollte eine regelmäßige Wartung sowie Reinigung durchgeführt werden, um die Lebensdauer zu erhöhen. Haben die Solarzellen ausgedient, lässt man sie nach der Demontage entweder vom damaligen Anbieter abholen oder sucht selbst nach der regionalen Sammelstelle. Eine Liste aller Recyclinghöfe findet man beispielsweise unter: www.pvcycle.org.

Sind die Module im Recyclingbetrieb angekommen, kann der Recyclingprozess der verschiedenen Materialien beginnen. Die Rahmenmaterialien, Elektronik sowie Metalle werden direkt vom Rest getrennt und zum Recyceln gegeben. Auf Grund der Bauweise der Module müssen die miteinander verbauten Bestandteile erst einmal voneinander getrennt werden. Mittels sogenannter Pyrolyse – ein thermo-chemischer Prozess – lässt sich das Glas vom Rest der Materialien trennen. Dazu sind sehr hohe Temperaturen unter Ausschluss von Sauerstoff nötig. Das Glas kann dann ebenfalls wiederverwendet werden.

Schwieriger gestaltet sich das Recycling von Halbleitermaterial, das meist aus Silicium oder Cadmium-Tellurid besteht. Nach dem ersten Recyclingschritt befindet sich dieses in einer metallhaltigen Flüssigkeit. Ein Absetzen der Feststoffe erfolgt nach einer gezielten Steuerung des pH-Wertes sowie nach einem Ionenaustausch oder auch nach der sogenannten Galvanischen Abscheidung. Nach dem Herausfiltern kann das Halbleitermaterial zusammengepresst und für die nächsten Module wiederverwendet werden.

 

Für weitert Infos zum Recyclingkreislauf einfach die Infografik anklicken:

 

Infografik_Photovoltaikrecycling

Foto: Archiv

Grafik: KäuferPortal

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