10 grüne Fragen zu Holzböden

Viele Leute stehen auf Parkett. Doch sind Parkettböden, nur weil sie aus Holz sind, besonders umweltfreundlich? Oder sind sie es genau deshalb nicht? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Holzböden:

Wie nachhaltig ist Parkett?
Bäume reinigen die Atmosphäre. Ein Kubikmeter Holz nimmt rund eine Tonne Kohlendioxyd auf und speichert es dann in Form von Kohlenstoff. Dieser bleibt auch gespeichert, wenn aus dem Holz Parkett hergestellt wird. So gut wie alle großen Parkett- hersteller decken ihren Bedarf für die Herstellung der Echtholzböden (nach eigenen Angaben) aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Auch bei der Verarbeitung und Entsorgung von Parkett und anderen Holzfußböden wird deutlich weniger Energie benötigt als bei anderen Baustoffen, etwa bei Kunststoff. Die lange Lebensdauer und die Möglichkeit zur mehrmaligen Renovierung sind zudem ein Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit.

Ist das Versiegeln umweltschädlich?

Die Oberflächenbehandlung von Holzfußböden kann durch Ölen und Wachsen oder durch Versiegelung erfolgen. Während Öle und Wachse als umweltverträglich gelten, sind die anderen Oberflächenbehandlungsmittel in den letzten Jahren ins Gerede gekommen, da sie zur Schadstoffbelastung in Innenräumen beitragen. So können giftige organische Lösungsmittel wie Xylol, Toluol, Ethylbenzol in Lacken enthalten sein. Inzwischen sind lösemittelfreie und Wasserlacke auf dem Markt, die einen geringeren organischen Lösemittelanteil enthalten.

Massiv oder Mehrschicht?

Bodenbeläge aus Holz gehören im Vergleich zu anderen Belagstypen zu den wenig bis mäßig umweltbelastenden Bodenbelägen. Innerhalb der Bodenbeläge aus Holz sind für vergleichbare Anwendungsbereiche die massiven Ausführungen weniger umweltbelastend als die mehrschichtigen Produkte (Fertigparkett, Landhausdielen). Weiterentwicklungen wie Fertigparkett und Laminatböden benötigen neben der energieaufwen- digeren Herstellung zusätzlich Klebstoffe und Holzwerkstoffe wie Spanplatten, Faserplatten usw. Sie sind jedoch leicht und schnell zu verlegen und können bei guter Qualität und richtiger Verlegung (und nur dann) durchaus eine lange Lebensdauer
erreichen.

Was ist mit Tropenhölzern?
Kaum zu glauben, aber immer noch werden Tropenhölzer aus dem Raubbau von Urwäldern für Parkettböden verwendet. Hier gilt es, sich vor dem Kauf sorgfältig zu informieren. Durch  gezieltes Nachfragen wird jeder selbst erkennen und entscheiden können, ob er Produkte aus ökologischer Waldnutzung oder zerstörerischem Raubbau kauft. Eine gute Wahl ist natürlich immer regionales Holz beispielsweise aus heimischer Buche oder Eiche. Besser noch es trägt das FSC-Zertifikat oder das PEFC-Zertifikat. In jedem Fall ist aber auf einen Herkunftsnachweis zu achten.

Welche Umweltzertifikate gibt es für Parkettböden?
Blauer Engel: Betrifft emissionsarme Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen zur Nutzung in Innenräumen. Das Österreichische Umweltzeichen für Fußbodenbeläge zertifiziert Produkte, die überwiegend aus nachwachsenden oder naturschonend gewonnen Rohstoffen hergestellt sind. Der Nordische Schwan für Bodenbeläge betrachtet die Umwelteinflüsse, die das Produkt während seines gesamten Produktlebenszykluses verursachen kann. Forest Stewardship Council (FSC): Ein Zertifikat für die Forstwirtschaft, dass zur Sicherung der nachhaltigen Waldnutzung gegründet wurde. Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC): Kennzeichnung von nachhaltig erwirtschaftetem Holz aus Europa.

Sind Laminatböden aus Plastik?
Selbst Laminatböden sind größtenteils aus Holz. Trägermaterial sind hochdichte Holzfaserplatten (HDF). Sie bestehen zu rund 90 Prozent aus Holzfasern und zu etwa
10 Prozent aus einem umweltverträglichen Leimharz. Die raumseitige Beschichtung besteht bei Markenprodukten in der Regel aus mehreren Lagen hochwertiger Papiere, die mit einem transparenten Melaminharz imprägniert sind. Rückseitig befindet sich ein sogenanntes Gegenzugpapier. Laminatfußböden bestehen in erster Linie aus Fasern des nachwachsenden Rohstoffes Holz und zu untergeordneten Anteilen aus
synthetischen Harzen. Glaubt man Professor Marutzky vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, dann weisen Laminatböden eine ähnlich günstige Ökobilanz auf wie Parkettböden.

Ist Parkett besonders für Allergiker geeignet?

Holzfußböden sind für Allergiker immer ein gute Wahl. Parkett gilt als einer der günstigsten Fußböden auch für Hausstaub-allergiker. Parkett lässt sich nebelfeucht wischen und damit gut von Staub befreien. Da die Auslöser für Allergien unterschiedlich sein können, sollte der gesamte Bodenaufbau jedoch unter Mithilfe des behan- delnden Arztes oder Heilpraktikers hinsichtlich der Unbedenklichkeit individuell für jeden Patienten gewählt werden.

Muss Parkett verklebt werden?
Die älteste Art der Verlegung von Holzböden ist das Nageln oder Schrauben auf den Untergrund aus Holz. Die einzelnen Bodenbelagselemente werden durch die Nut genagelt/geschraubt oder direkt durch die Oberfläche auf den Untergrund geschraubt. Bei der schwimmenden Verlegung werden die einzelnen Bodenbelagselemente auf eine Schaumstofffolie oder andere trittschalldämmende Unterlage nur durch Hinzugabe von Klebstoff (Dispersionsklebstoffe) in Nut und Feder an den Seiten miteinander verleimt. Eine Befestigung mit dem Untergrund erfolgt nicht. Eine weitere Möglichkeit der schwimmenden Verlegung ist die Verwendung eines Bügelsystems, wobei die Bodenbelagselemente über einen Metallbügel und eine Nut an der Unterseite miteinander verbunden werden. Für das vollflächige Verkleben stehen verschiedene Arten von Klebstoffe zur Verfügung. Die ökologisch günstigste Variante ist die Verklebung durch Dispersions-Klebstoffe. Bei diesen ist das Bindemittel in Wasser gelöst.

Wie Pflege ich Parkett umweltfreundlich?

Zweckmäßig geplante Schmutzschleusen reduzieren den Reinigungsaufwand beträchtlich. Die regelmäßige Entfernung von losem Schmutz erhöht die Lebensdauer der Oberfläche und des Holzbodenbelages. Lose Verschmutzungen lassen sich trocken oder mit einem feuchten Tuch aufwischen. Massive Holzbodenbeläge und Mehrschichtparkett mit mindestens 5 mm Nutzschicht sind im Vergleich zu den anderen Bodenbelägen auf einfache Art erneuerungsfähig. Sie können mehrmals geschliffen und mit einer neuen Oberflächenbe- handlung versehen werden.

Kann ich Parkett recyceln?
Verklebte Bodenbeläge aus Holz können nicht stofflich verwertet werden. Dagegen lassen sich im Bügelsystem schwimmend verlegte oder genagelte/geschraubte Bodenbeläge mit intakter Oberfläche und ausreichender Dicke gut ausbauen und wieder verwenden. Aufgrund des hohen Energiegewinnes und der geringen Menge an Rückständen ist die Verbrennung von Boden- belägen aus Holz unproblematisch und der sinnvollste Entsorgungsweg.

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Eine Antwort

  1. Karl Schmitz sagt:

    sind Laminatböden aus Plastik?
    ja, es handelt sich um eine Plastikoberfläche ,die man bewohnt !, dies schreibt hier ein Händler , der gerne mit Holzfußböden das Wohumfeld gesund gestaltet !
    Laminat ist ein Kunststoffboden, in welchem die Holzfasern als preiswertes Füllmaterial eingesetzt werden, die im Artikel angeführten ” untergeordneten Anteile synthetischen Harzes” geben dem Material seine typischen Eigenschaften, weshalb es mit Holz in keiner Weise mehr gleichzusetzen ist. Vorsicht, so kann man aus einem harten, lauten, diffusionsdichten und kurzlebigem Material ein umweltverträgliches ” Markenprodukt” machen. Wer wohl solcherlei Texte in Verkehr bringt?, ein Schelm wer böses dabei denkt, mit greenwashenden Grüßen, Karl Schmitz

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